Online-Workshop "Politik des Alltäglichen. Anekdotische Theoriebildung mit Jacques Derrida" (11.12.2020)
Traditionell fristet das Anekdotische in philosophischen oder theoretischen Texten zwar durchaus ein lustvolles, wenn auch randständiges und marginalisiertes Dasein. Es herrscht, im Sinne eines philosophischen Allgemeinplatzes, die Meinung, dass Leben, etwa die Biographien der Philosoph*innen, und Denken getrennt werden müssen. In Texten Jacques Derridas hingegen finden sich in verschiedenen Kontexten (Sprache, Zeichen, Alterität) wie auch verbunden mit unterschiedlichen Interessen (Mutter, Tier, Datierung) Anstrengungen, das Potenzial des Anekdotische für die Theoriebildung auszuloten, ohne dieses zu systematisieren. Im Workshop nehmen wir diese textlichen Spuren auf, lesen einschlägige Passagen zu diesem Thema, schauen uns ein filmisches Porträt über Derrida (Derrida. USA 2002, Regie: Kirby Dick und Amy Ziering Kofman) in dieser Perspektive an und fragen uns, im Sinne einer Forschungsaufgabe, was für eine Funktion das Anekdotische für die Theoriebildung spielen könnte. Dabei sollen auch die politischen Dimensionen des Anekdotischen wie auch Fragen nach der Theoriebildung im Allgemeinen, nicht zuletzt vom Standpunkt der Gegenwart aus, Beachtung finden.
Dieser Workshop findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Der Alltag der Dekonstruktion“ an der Universität Zürich statt, gefördert durch das Deutsche Seminar, die Abt. Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, das Studienprogramm Kulturanalyse und das Forschungslaboratorium „Epistemologien ästhetischer Praktiken“.
Leitung: Vera Thomann, Thomas Traupmann und Benno Wirz
Datum: Fr. 11. Dezember 2020 von 10.00 bis 17.30 Uhr
Details: Flyer (PDF, 661 KB)
Anmeldung: bis 6. Dezember 2020 bei: thomas.traupmann@ds.uzh.ch
Mit der Anmeldung erhaltet Ihr Zugang zu den Materialien und Texten, die im Rahmen des Workshops diskutiert werden.
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